„Back on Track“ - Sven Wagner gewinnt in Wattenscheid die 3000 Meter und setzt sich in der U23 an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste

  10.08.2022    HLV Wettkampfsport

Das „Viactiv Meeting“ in Wattenscheid (über 150 Starter aus zehn Nationen) fungierte für eine ganze Reihe von deutschen Athlet*innen als Generalprobe für die Europameisterschaften in München. Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), der zum Staffel-Aufgebot über 4x100 Meter gehört, musste sich im 100-Meter-Finale bei leichtem Gegenwind (- 0,8 m/sec.) nach 10,40 Sekunden mit Platz zwei zufrieden geben. Der Sieg ging an den Niederländer Raphael Bouju (10,37 sec.). 

„Bei mir hat es heute hinten heraus gehakt. Wenn ich so lange gegen den Wind laufen muss, fehlt mir auf den letzten Metern die Power. Nun geht es zu den Europameisterschaften. Dort möchten wir mit der Sprintstaffel bei der Medaillenvergabe ein ernsthaftes Wort mitreden“, so der Sprinter aus der Mainmetropole.

Auch über 800 Meter hatte ein „Oranje“ die Nase vorne. Noah Baltus (1. Jahr U23) setzte sich in guten 1:48,73 Minuten gegen Tim Holzapfel (Unterländer LG) durch. Der Überraschung-Sieger bei der DM in Berlin wurde mit 1:49,44 Minuten gestoppt. Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau) hätte als Dritter mit 1:49,56 Minuten fast seine „SB“ von 1:49,20 Minuten geknackt.

Einen tollen Auftritt im Lohrheide-Stadion hatte Sven Wagner. Der U23-Athlet vom Königsteiner LV findet nach diversen Verletzungen wieder zurück zu alter Form. Mit starken 8:10,43 Minuten gewann er die 3000 Meter und setzte sich damit in seiner Klasse an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste. Julian Gering (LG Vogtland) hatte als Zweiter mit 8:30,30 Minuten keine Chance, in die Entscheidung einzugreifen. Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) blieb als Sieger bei den Langhürden mit 49,56 Sekunden als einziger Athlet unter der 50-Sekunden-Marke und lief fast in den Bereich seiner Jahresbestzeit von 48,80 Sekunden.

„Es war für mich noch einmal ein guter Test vor der EM. Ich habe in den letzten Tagen noch einmal gut trainiert. Ich fühle mich absolut fit. In München möchte ich gerne ins Finale kommen, und wenn ich dort bin, dann ist alles für mich möglich“, wagt der Eintrachtler eine Prognose für die EM. 

Im 100-Meter-Finale der Frauen setzte sich Alexandra Burghardt (LG Gendorf/Wacker Burghausen) mit 11,32 Sekunden sicher gegen die Jamaikanerin Shockoria Wallace (11,43 sec.) durch. Das Podium komplettierte Lisa Nippgen (MTG Mannheim) mit 11,50 Sekunden. Nippgen gehört wie Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) dem Staffel-Pool für die EM an. In Wattenscheid wurde die Hessin mit 11,55 Sekunden Vierte - blieb dabei aber ein ganzes Stück über ihrer „SB“ von 11,28 Sekunden. Die Kurzhürden gingen bei Gegenwind mit 13,51 Sekunden an EM-Starterin Monika Zapalska (TV Wattenscheid). Die Lokalmatadoren hatte dabei Lisa Maihöfer (SV GO Saar 05) im Griff, die mit 13,76 Sekunden gestoppt wurde. Laury Carilus (LAV Kassel) trat nach 14,56 Sekunden als Fünfte die Heimreise nach Hessen an.

Ebenfalls Platz fünf, jedoch im Dreisprung, gab es für Sophie Ullrich (Eintracht Frankfurt). Ihr fehlten mit 12,52 Metern lediglich 14 Zentimeter zur Einstellung ihrer „SB“. Den Sieg schnappte sich Caroline Joyeux (LG Nord Berlin), die mit 13,77 Metern einen neuen Hausrekord markierte. Die hessische Truppe im Lohrheidestadion komplettierte Julia Swelam. Die Mittelstrecklerin im Trikot des TSV Kirchhain wurde nach 2:09,79 Minuten Vierte über 800 Meter. Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen/1. Jahr U23) durfte mit 2:04,64 Minuten ganz oben aufs Siegertreppchen klettern.

erstellt von Jens Priedemuth