Vanessa Mikitenko auf Platz 13 über 300m bei U18-EM

  06.07.2022    U18-EM
Kein Happy End für Vanessa Mikitenko vom SSC Hanau-Rodenbach bei den U18-Europameisterschaften der Leichtathleten: Als Achte der Meldeliste hoffte sie auf eine vordere Platzierung im 3000-Meter-Lauf, der sich schließlich zum schwierigsten Rennen ihrer Karriere entwickelte.

Entsprechend ihrer Zielsetzung und der besonderen Anspannung unter der internationalen Konkurrenz ging die von Bundestrainer Stalf (Frankfurt) trainierte Kaderathletin ihr Rennen forsch an. Das entwickelte sich zunächst durchaus hoffnungsvoll. Doch auf der Schlussrunde büßte Mikitenko für das hohe Anfangstempo und den zu niedrigen Flüssigkeitshaushalt, so dass sie auf der Zielgeraden dehydriert kollabierte und sich als 13. ins Ziel retten musste.

Es waren keine schönen Bilder, die die heimischen Fans von Vanessa Mikitenko bei der Liveübertragung aus Jerusalem übermittelt bekamen. Zunächst lief es für sie zwar nach Plan, auf die 1000-Meter-Zwischenzeit von 3:06 Minuten folgte ein weiterer Kilometer in 3:18 Minuten, so dass die persönliche Bestzeit von 9:41,92 Minuten und ein Top-Acht-Platz im Bereich des Möglichen lagen. Doch dann machte sich die Kombination aus schnellem Beginn und mangelndem Trinken am Wettkampftag dramatisch bemerkbar. Konnte sie die ersten 400 Meter in 73 Sekunden abspulen, benötigte sie für die vorletzte Runde bereits 84 Sekunden, ehe sie sich dann auf der Zielgeraden nicht mehr auf den Beinen halten konnte und stürzte, sich dann wieder aufrappelte und ins Ziel rettete.

Die Tortur der letzten Meter kostete so viel Zeit, dass sie mit 10:18,15 Minuten den 13.Platz belegte, weit hinter ihrer auf Rang vier platzierten DLV-Nationalteamgefährtin Franziska Drexler (Passau/9:39,99 Minuten), mit der sie bis zur Zwei-Kilometer-Marke gemeinsam die Runden abgespult hatte. Vereinskamerad und Disziplingenosse Tristan Kaufhold kommentierte: ”Sie ist zu schnell angegangen, so wie wir auch. Eher in Richtung 1500-Meter-Tempo. Und dann war das Rennen einfach um 100 Meter zu lang.”

“Das ist schon traurig, wie die ganze Reise von Vanessa abgelaufen ist”, schätzte ihre Mutter Irina Mikitenko die Situation ebenfalls von Jerusalem aus ein. Dem Anreisechaos mit anulliertem Flug und bis zuletzt verschollenem Koffer folgte der stressbedingte Fehler der mangelnden Flüssigkeitsaufnahme am Wettkampftag, so dass die 17-jährige Gymnasiastin ihre Fähigkeiten nicht wie erhofft zeigen konnte. Dennoch hat Vanessa Mikitenko ihre bis zur EM so erfolgreich verlaufene Saison nicht abgehakt. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm tritt sie im 3000-Meter-Lauf an und zählt dabei gemeinsam mit Franziska Drexler zu den Medaillenkandidatinnen.
 

Sascha Arndt